Portfolio

Thomas Prochnow und Der Zweite Öffentliche Raum

Der Künstler kommt von der ostdeutschen Graffiti/ Street-Art-Szene der Nachwendezeit und hat im Laufe der Jahre eine autarke, streng formale Sprache entwickelt, die bisher so in diesem Kontext noch nicht gesehen wurde. Seine Eingriffe in dem vom Künstler genannten »Zweiten Öffentlichen Raum« sind stets von intelligenter Art und bestechen durch den Kontrast zwischen minimalistischen künstlerischen Eingriffen und der uns in der Fotografie überlieferten Schönheit malerischer verlassener Orte mit den Spuren von ehemaligem Leben, seien es Industrieruinen, Bunker oder unwirtliche, technoide Straßenarchitekturen wie Brückenpfeiler und dergleichen.

Der einsame, fast eremitenhafte Eingriff des Künstlers in diese Räume wird uns durch die klug inszenierte Fotografie überliefert, und durch sie nehmen wir Teil an seinen pionierhaften Raumeroberungen.

Semjon H. N. Semjon, Berlin 2020

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